Gebeine von Giganten ‒ Funde von Riesenskeletten zwischen Geschichte und Verschwörungsmythos
Abb. 1: Verschiedene Riesen nach Athanasius Kircher, Mundus subterraneus (1665, 8. Buch Sect. 2, 56).
Grenzwissenschaftliche Publikationen behaupten, in der Vergangenheit habe es eine Rasse von Riesen gegeben. Tatsächlich existieren zahlreiche historische Quellen, vor allem Zeitungsartikel aus den Vereinigten Staaten des 19. Jahrhunderts, die von Funden riesiger menschlicher Skelette und Knochen berichten. Handelt es sich dabei um den Beweis für die Wahrheit alter Mythen und Sagen, gar für außerirdische Besucher oder die Zuverlässigkeit der Bibel?
Wir kennen sie aus alten Mythen, Sagen und Märchen zahlreicher Kulturen: Riesen ‒ mehr oder weniger menschengestaltige Fabelwesen von übermenschlicher Größe. Sie bauen steinerne Monumente und werden von Helden besiegt oder übertölpelt. Ihre reale Existenz, zumindest in grauer Vorzeit, galt jahrhundertelang als Tatsache. Doch was den meisten heutigen Betrachtern als bloße Folklore erscheint, erlebt in den letzten Jahren eine erstaunliche Renaissance: In zahlreichen Büchern, Videos und Internet-Posts wird die Behauptung vertreten, es habe in historischen Zeiten tatsächlich eine Rasse von Riesen gegeben, von deren Existenz nicht nur Mythen und Sagen, sondern auch tatsächliche Funde riesiger Skelette Zeugnis ablegen.
Leicht als Täuschung zu entlarven sind zahlreiche Fotomontagen, die ursprünglich für einen Photoshop-Wettbewerb entstanden und seitdem als vermeintlich echte Funde im Internet verbreitet werden. Doch mehr noch als bei anderen Spielarten der „alternativen Archäologie“ können sich die Verfechter der Riesen-Theorien auf reale historische Quellen berufen: Es sind hunderte von Zeitungsartikeln vor allem aus dem Nordamerika des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, die von Funden übermenschlich großer Skelette berichten. Was aber ist zu halten von diesen Berichten, deren Anzahl ganze Bücher füllt ‒ muss angesichts der Funde die Geschichte der menschlichen Evolution umgeschrieben und die Existenz einer Rasse von Riesen wissenschaftlich anerkannt werden?
Riesenfunde in der Antike
Tatsächlich ist die Diskussion um Funde gewaltiger Skelette und Knochen, die man mit mythischen Riesen oder Heroen identifizierte, keinesfalls neu – vielmehr sind solche Berichte bereits aus der Antike überliefert. Dem griechischen Historiker Herodot zufolge wurden bei Tegea in Arkadien (Peleponnes) die sieben Ellen (ca. 3,2 m) großen Gebeine des Orestes entdeckt (Hdt. 1,68) – und auf dem Schlachtfeld von Plataiai, der großen Entscheidungsschlacht der Perserkriege, „kamen die Gebeine eines fünf Ellen [2,3 m] großen Mannes zum Vorschein“ (Hdt. 9,83). Der antike Reiseschriftsteller Pausanias beschreibt mehrere Riesenskelette und -knochen in verschiedenen Heiligtümern (1,35,3: Knochen des Ajax bei Troja; 1,35,5-6: Skelette des Asterios und des Hyllos; 3,22,9: Riesenknochen in Asklepios-Heiligtum von Asopos; 5,13,1-7: Schulterblatt des Pelops; 8,29,1-4: Skelett des Orontes; 8,32,5: Riesenskelette in Megalopolis), und Phlegon von Tralleis kennt im 2. Jh. nicht weniger als acht solche Funde aus dem ganzen Mittelmeerraum, die er neben anderen Kuriositäten in seinem Buch der Wunder (11‒19) zusammenstellte.
Diese und zahlreiche weitere Funde (vgl. Mayor 2011, 260‒281; Colavito o. J.) wurden auch von jüdischen und christlichen Autoren rezipiert: Bezogen auf die biblischen Riesen von Kanaan weiß der jüdische Historiker Flavius Josephus (Ant. Jud. 5,2,3) zu berichten: „Ihre Gebeine werden noch heute gezeigt und sind so groß, dass es schwer fällt, sie für menschliche Gebeine zu halten“ (vgl. Fine 2022 zur jüdischen Riesenknochen-Tradition). Auch der Kirchenvater Augustinus (De Civitate Dei 15,9) erwähnt „Totengebeine von unglaublicher Größe“ – er selbst habe mit eigenen Augen „an der Küste von Utica einen menschlichen Backenzahn gesehen, so ungeheuer groß, daß er nach unserer Schätzung wohl hundert heutige hätte ausmachen mögen“. Nicht zuletzt Phlegon (Buch der Wunder 14) kennt einen solchen Zahn von einem Fuß Länge, der zusammen mit riesigen Skeletten auf Sizilien gefunden und nach Rom geschickt worden sei, und bei der Stadt Plataiai fand sich Herodot (9,93) zufolge „eine Kinnlade samt Oberkiefer, die Zähne aus einem einzigen Stück hatte“.
Diese Beschreibungen deuten bereits auf den wahren Hintergrund der Funde hin – entsprechen sie doch bemerkenswert den Kiefern von Elefanten und ihren prähistorischen Verwandten, welche nur einen einzigen großen Backenzahn auf jeder Seite besitzen. Wie Adrienne Mayor in ihrem Buch The First Fossil Hunters (2011, 114/127) herausstellte, deckt sich der Großteil der antiken Fundorte von Riesenskeletten exakt mit heute bekannten Fossillagerstätten. So geht die Forschung mittlerweile davon aus, dass es sich beim Großteil der aus der Antike berichteten „Riesenknochen“ um die falsch interpretierten Fossilien prähistorischer Säugetiere wie Mammuts und Mastodonten handelte. Tatsächlich wurden fossile Tierknochen bei archäologischen Ausgrabungen in mehreren antiken Heiligtümern gefunden, wo sie offenbar als Relikte von Riesen, Heroen oder Ungeheuern verwahrt worden waren (ebd., 168‒191).
Riesenfunde in Mittelalter und früher Neuzeit

Die Berichte über Funde von Riesenknochen und -skeletten setzen sich durch das Mittelalter und die Frühe Neuzeit ungebrochen fort (vgl. Romano/Avanzini 2017 und Colavito o. J.). So berichtet der italienische Dichter Giovanni Boccaccio, im Jahr 1342 sei das aufrecht sitzende Skelett eines Riesen in einer Höhle bei Drepana (heute: Tripani, Sizilien) entdeckt worden (Colavito 2012).
1443 wurde bei Aushubarbeiten für den Nordturm des Wiener Stephansdoms ein vermeintlicher Riesenknochen gefunden und lange Zeit am „Riesentor“ des Doms aufgehängt. Bei dem bis heute in der Sammlung des Erdwissenschaftlichen Zentrums der Universität Wien erhaltenen Knochen handelt es sich jedoch um den Oberschenkelknochen eines Mammuts. Ein weiterer, 1723 am Thury-Grund ganz in der Nähe gefundener Riese konnte von Georges Cuvier einem prähistorischen Wollnashorn zugeordnet werden (Abel 1939, 106‒108; Vávra o. J.).
1577 kamen unter einer gefällten Eiche bei Reiden (nahe Luzern, Schweiz) die vermeintlichen Knochen eines Riesen zum Vorschein. 1799 bestimmte der Göttinger Naturforscher Johann Friedrich Blumenbach zwei der Knochen als Überreste eines Mammuts (Abel 1939, 113; Museum für Urgeschichte(n) 2019).
1613 wurde angeblich in einem Steingrab bei Dauphiné (Frankreich) ein gewaltiges Skelett gefunden, das man dem sagenhaften Riesenkönig Teutobochus zuschrieb. Bereits der zeitgenössische Anatom Jean Riolan wies die Knochen dagegen einem von Hannibals Elefanten zu; später konnte ein erhaltener Abguss dem ausgestorbenen Rüsseltier Deinotherium zugeordnet werden (Godard 2009).
1630 wurden nahe Utica bei Tunis (Tunesien), wo bereits Augustinus einen Riesenzahn gesehen haben wollte, das Grab eines weiteren „Riesen“ entdeckt. Entgegen dem Konsens seiner Zeit kam der französische Gelehrte Nicolas-Claude Fabri de Peiresc nach Begutachtung mehrerer Zähne – der Rest des Skeletts war bereits zu Staub zerfallen ‒ zu dem Schluss, dass es sich bei diesem und weiteren Funden wie dem von Augustinus beschriebenen Exemplar und dem zwanzig Jahre zuvor entdeckten „Teutobochus“ um Überreste von Elefanten handeln müsse (Godard 2009).
Während viele der gefundenen „Riesenknochen“ mittlerweile verloren oder nur noch in Abbildungen oder Abgüssen erhalten sind, sind andere noch heute in historischen Sammlungen vorhanden oder lassen sich an alten Kirchen und Gebäuden bestaunen: So hängen etwa am ehemaligen Gasthaus „Zur Rippe“ nahe dem Roten Rathaus in Berlin seit dem 17. Jh. eine gewaltige Rippe und ein Schulterblatt (Abb. 2), die der Sage nach einem Riesen gehören sollen. Tatsächlich stammen sie, wie viele ähnliche Stücke, wohl eher von einem Wal (Kügler 1937 mit weiteren Beispielen).
In Antike und Mittelalter noch weitgehend unhinterfragt, geriet die Existenz von Riesen seit der Renaissance zunehmend in den Fokus der gelehrten Debatte. Der Universalgelehrte Athanasius Kircher diskutierte Riesen neben Fossilien und anderen geologischen Phänomen in seinem Werk Mundus subterraneus (1665), wobei er die Funde von Luzern, Drepana und Mauretanien (Utica) den aus der Bibel (Goliath) und anderen antiken Schriften bekannten Riesen gegenüberstellte (Abb. 1). Auch der niederländische Pastor und Heimatforscher Johan Picardt (1660) argumentierte wie nicht wenige seiner Zeitgenossen, dass nur Reuzen (Riesen) die vorzeitlichen „Hünenbetten“ (Großsteingräber) seiner Heimat errichtet haben könnten. Als Beleg führte er „veel reliquien van Reusen“, d. h. Knochenfunde von Riesen, an und illustrierte seine Theorie mit einer bis heute berühmten Radierung (Abb. 3). Allerdings konnte auch der Antiquar Ludolph Smids wenige Jahrzehnte später auf die Frage Christian Schlegels hin, ob denn jemals Riesenknochen in den Hünengräbern gefunden worden seien, aus den von ihm veranlassten Ausgrabungen nur Gebeine menschlicher Größe vorweisen (Bakker 2010, 403).

Frühe Skeptiker wie Riolan, Peiresc und Sir Hans Sloane (An Account of Elephants Teeth and Bones, found under Ground, 1728) konnten sich mit ihrer Theorie, berühmte Riesenfunde auf Elefanten zurückzuführen, zunächst nicht flächendeckend durchsetzen. Dies gelang erst Forschern wie Blumenbach und Cuvier, welcher in seinem Traktat Sur les elephans vivans et fossiles (1806) eine ganze Reihe vermeintlicher Riesen demaskierte. Die neue Erkenntnis, dass in prähistorischen Zeiten eine ganz andere Fauna heute ausgestorbener Tierarten existiert hatte, schuf hierfür den nötigen Deutungsrahmen.
Spätestens in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als Darwins Evolutionstheorie und die Entdeckung des Neandertalers das Bild der menschlichen Vorgeschichte neu ordneten, waren die Riesen weitgehend aus der akademischen Diskussion verschwunden. Allerdings erlangten noch 1890 drei in Frankreich gefundene Knochenfragmente als „Riese von Castelnau“ Bekanntheit, welche sich rückblickend wahrscheinlich einem Höhlenbären zuweisen lassen (Hacanyan 2022). Im frühen 20. Jh. beschäftigte sich unter anderem der Paläontologe Othenio Abel mit dem Phänomen der fossilen Riesen – sein Werk über Vorzeitliche Tierreste im deutschen Mythus, Brauchtum und Volksglauben (1939, darin 97‒114 zu Riesen) stellt wahrscheinlich das bis heute umfassendste Werk zum Thema dar. Abel stellte auch die bis heute beliebte Theorie auf, nach der die antiken Sagen über Kyklopen auf Funde der Schädel von Zwergelefanten auf den Mittelmeerinseln zurückgingen, deren Rüsselloch den Menschen des Altertums wie ein einziges Auge erschien.
Riesenfunde in der Neuen Welt
Während die Riesen in Europa zunehmend in den Bereich der Sage verbannt wurden, nahm die historisch größte Welle von Fundmeldungen jenseits des Atlantiks gerade an Fahrt auf.
Bereits in Antike und Mittelalter glaubte man die Ränder der bekannten Welt von absonderlichen Fabelwesen (sogenannten „Wundervölkern“) bewohnt. Mit der europäischen Entdeckung Amerikas verortete man diese Gestalten zunehmend in den unerforschten Regionen der Neuen Welt – die frühen Entdecker befriedigten die Erwartungen ihrer Leser mit Berichten über Menschenfresser, Amazonen und natürlich Riesen. Peruanische Chronisten wie Pedro de Cieza de León (1553/1864, 190 f) schreiben von gewaltigen Knochen, die von den Inka verwahrt und einem sagenhaften Riesengeschlecht zugeschrieben wurden – heute ist die Region bekannt für Fossilfunde von Riesenfaultieren und Mastodonten (Mayor 2005, 80‒86).
Aus dem 18. Jahrhundert sind mehrere Funde von „Riesenknochen“ vom Gebiet der späteren Vereinigten Staaten dokumentiert, so etwa in Claverack (New York) im Jahr 1705 (Taylor et al. 1959; Mayor 2005, 34‒37). Als um 1725 gewaltige Knochen auf einer Plantage bei Stono (South Carolina) entdeckt wurden, waren es bezeichnenderweise die afrikanischen Sklaven, die die Überreste sofort als zu Elefanten (Mammuts) gehörig erkannten, welche sie – im Gegensatz zu den weißen Plantagenbesitzern – aus ihrer Heimat kannten (Mayor 2005, 56).
Das beginnende 19. Jahrhundert bedeutete in den jungen USA nicht nur eine Medienrevolution, als im ganzen Land Zeitungen aus dem Boden schossen, sondern damit auch eine wahre Flut von Riesenskelettfunden. Kurze Berichte über Skelette von sechs bis über 14 Fuß Größe, die zufällig bei Erdarbeiten oder bei gezielten Ausgrabungen an archäologischen Stätten zutage kamen, gehen wohl in die hunderte und fanden auch Eingang in lokale Chroniken und andere Publikationen (Zusammenstellungen siehe Atlantisforschung o. J.; Colavito o. J. a und einschlägige Riesen-Publikationen). Anders als bei den Knochenfunden der Jahrhunderte zuvor handelte es sich nun offenbar häufig um vollständige Skelette, die als Bestattungen in Grabhügeln entdeckt wurden.
1869 kam es zur „Entdeckung“ eines versteinerten Riesen bei Cardiff (New York), welcher in der Folge zum Eintrittspreis von 25, später 50 Cent ausgestellt wurde und große Aufmerksamkeit erregte. Auch wenn der sogenannte Cardiff Giant schon wenig später als Fälschung des „Entdeckers“ George Hull entlarvt wurde, so stieg doch in den darauffolgenden Jahren die Anzahl der Zeitungsberichte über andere Riesenfunde sprunghaft an. Da auch die Bibel wiederholt Riesen erwähnt, stand deren einstige Existenz für weite Teile der tiefgläubigen US-Amerikaner kaum zur Debatte ‒ vielmehr zählte die Vorstellung, dass Nordamerika in früherer Zeit von einer solchen Rasse besiedelt worden war, offenbar weithin zum gesellschaftlichen Konsens. Parallel zu einheimischen Fundmeldungen wurden in amerikanischen Zeitungen von den 1840er bis 1910er Jahren auch immer wieder Listen der früheren europäischen Riesenfunde abgedruckt, welche somit auch in den USA als allgemein bekannt vorausgesetzt werden können (White 2015).
Untrennbar verbunden sind die nordamerikanischen Riesen mit dem sogenannten Moundbuilder-Mythos (dazu ausführlich Shetrone 2004; populärwissenschaftlich aufbereitet von Colavito 2020): In mehreren amerikanischen Bundesstaaten finden sich gewaltige Grabhügel und Erdpyramiden, sogenannte Mounds, welche die europäischen Siedler vor ein Rätsel stellten. Dass die lokalen Indigenen monumentale Bauwerke wie jene in Etowah oder Cahokia errichtet haben könnten, schien vielen Weißen angesichts deren vermeintlich „primitiver“ Kultur ausgeschlossen. So entstand in der populären wie gelehrten Diskussion die Idee eines ausgestorbenen, von den indianischen Ureinwohnern verschiedenen Moundbuilder-Volkes, das man wahlweise mit früheren Einwanderern aus der Alten Welt (Inder, Phönizier, die verlorenen zehn Stämme Israels …) oder aber Riesen identifizierte. Die rassistische Moundbuilder-Hypothese, welche nicht zuletzt einen vorrangigen Anspruch weißer Europäer auf Nordamerika postulierte und damit die Vertreibung der Ureinwohner legitimierte, gehörte auch in elitären Kreisen zum Mainstream ‒ wobei die Riesen-Variante in der akademischen Diskussion allerdings kaum eine Rolle spielte. „The eyes of that species of extinct giants, whose bones fill the mounds of America, have gazed on Niagara, as ours do now“, äußerte sich selbst der spätere Präsident Abraham Lincoln 1848 anlässlich eines Besuchs der Niagara-Fälle. Erst umfangreiche archäologische Untersuchungen und ihre Publikation im 12. Jahresbericht der Smithsonian Institution durch Cyrus Thomas (1894) konnten gegen Ende des Jahrhunderts den Großteil der archäologischen Fachwelt vom indianischen Ursprung der Mounds überzeugen. Es dauerte allerdings noch mehrere Jahrzehnte, bis auch das Phänomen der Riesenskelettfunde abebbte und gegen Mitte des 20. Jahrhunderts weitgehend aus den Zeitungen und der öffentlichen Wahrnehmung verschwand.

Was steckt hinter den Zeitungsriesen?

Es sind diese amerikanischen Zeitungsriesen – nicht die europäischen Funde aus den Jahrhunderten zuvor ‒, die den Kern der heutigen alternativarchäologischen Riesen-Publikationen ausmachen. Die Quellen existieren und sind angesichts ihrer großen Zahl auch nicht als kuriose Einzelfälle abzutun. Beweisen sie also die vorzeitliche Existenz einer Rasse von Riesen, oder bieten sich alternative Erklärungen?
Zweifellos gab es auch in vormodernen Zeiten Menschen, die aufgrund pathologischer Phänomene wie der Akromegalie eine Größe von über zwei Metern erreichten (z.B. Grab 37 von Blossom Mound, Kalifornien ‒ von A. Collins als Riese geführt, dazu Bradley 2020). Doch sind solche Krankheitsbilder so selten, dass sie keine Erklärung für die große Zahl an überlieferten „Riesenskeletten“ liefern können, geschweige denn für Exemplare von angeblich über 4 m Körpergröße. Prinzipiell denkbar ist die Hypothese, dass bestimmte Populationen der amerikanischen Ureinwohner in der Tat eine höhere Durchschnittsgröße von zumindest über 2 m erreicht hätten, doch fehlen hierfür hinsichtlich anthropologischer Auswertungen zur Körpergröße an vorliegendem Skelettmaterial jegliche Belege (vgl. Iscan/Kessel 1997; Auerbach/Ruff 2010). Ebenso lassen sich absichtliche Fälschungen wie im Falle des Cardiff Giant oder der San-Diego-Mumie, deren „mumifizierte“ Haut sich bei Analysen durch Wissenschaftler der Smithsonian Institution als Gelatine herausstellte (Watkins 1908, 17; Abb. 4), nur bei einer kleinen Zahl der berichteten Fälle sicher belegen.
Grundsätzlich waren Falschmeldungen und erfundene Nachrichten in den Zeitungen des 19. Jahrhunderts kein unbekanntes, sondern vielmehr ein weitverbreitetes Phänomen, das auch einen Teil der Riesenfunde erklären dürfte. Zudem wurden spektakuläre Berichte oft von anderen Zeitungen aufgegriffen und mehr oder weniger verändert erneut abgedruckt, wobei sich regelmäßig Fehler einschlichen: So wurde etwa der Bericht über einen Riesenfund im Etowah Mound Field bei Cartersville (Georgia), ursprünglich erschienen im lokalen Blatt The Banner-Watchman (04.03.1884; Abb. 5), innerhalb von zwei Jahren von mindestens 26 weiteren Zeitungen aus dem ganzen Land abgedruckt, wobei sich in manchen Ausgaben der Name des Fundortes zu Gastersville und die Größe des Skelettes von 7,2 zu 9,2 Fuß änderte (Inselmann 2021). Bei manchen in den rezenten Büchern gesammelten Berichten handelt es sich daher sicherlich um Dopplungen, wodurch letztlich die Gesamtzahl der Funde reduziert wird.
Die Recherche verschiedener Einzelfälle zeigt jedoch, dass sich diese häufig nicht auf bloße Falschmeldungen, sondern auf reale Funde zurückführen und mitunter durchaus aufklären lassen. Der Fund von Cartersville 1884 wird etwa durch einen offiziellen Grabungsbericht (Thomas 1887, 98 f) bestätigt, welcher zwar eine Größe von etwa 7 Fuß (ohne Angabe der Messmethode), jedoch anders als der Zeitungsartikel keine rätselhaften Inschriften oder Mumien erwähnt (Inselmann 2021).
Erwiesenermaßen geht zumindest ein Teil der amerikanischen Zeitungsriesen nach wie vor auf fehlinterpretierte Megafauna-Fossilien zurück: So stellte sich etwa der Williamson-County-Giant, welcher 1845 bei Franklin (Tennessee) entdeckt und in Nashville und New Orleans als Attraktion ausgestellt wurde, als in aufrechter Haltung montiertes Skelett eines jungen Mastodons heraus (Smith 2013; ders. 2016; White 2014). Im Frühling 1886 – zwei Jahre nach dem ersten „Riesenfund“ ‒ schreiben mehrere überregionale Zeitungen, darunter die New York Times (05.04.1886; Abb. 6) und Emporia Weekly News (22.04.1886), erneut über nach einer Überschwemmung entdeckte Riesenknochen im Mound Field bei Cartersville, welche nach den Maßen zweier Oberschenkelknochen zu einem Riesen von 14 Fuß (etwa 4,27 m) Größe gehört haben müssten. Deutlich ausführlicher beschreibt dagegen die regionale Zeitung The Weekly Banner-Watchman (11.05.1886) denselben Vorfall. Dem dort veröffentlichten Artikel zufolge „many exagerated reports spread as to the marvelous find in unearthed graves, of mamouth skeletons and fossils of the remote ages” (vgl. Inselmann 2021). Die Erklärung als prähistorische Fossilien dürfte vor allem auf die Riesen mit einer Größe von über 3 m zutreffen, insbesondere wenn sie außerhalb archäologischer Kontexte (z. B. Grabhügel) gefunden wurden.

In anderen Fällen scheinen Messfehler und optische Täuschungen an normalen menschlichen Skelettresten für die Ansprache als Riesen verantwortlich zu sein. In der Spätphase der amerikanischen Riesenwelle äußerte sich der Anthropologe Aleš Hrdlička über jene Funde, die „jeden Monat“ den Weg in sein Büro bei der Smithsonian Institution fänden: „Die Schätzung der Körpergröße basiert normalerweise auf dem Oberschenkelknochen eines Mannes von normaler Größe. Eine mit der menschlichen Anatomie nicht vertraute Person weiß jedoch nicht, dass das obere Gelenk des Oberschenkelknochens in der Sakralregion mehrere Zentimeter höher liegt, als es bei oberflächlicher Betrachtung des lebenden Körpers den Anschein hat. Der Finder vergleicht in aller Eile die Länge des fossilen Oberschenkelknochens mit seinem eigenen, wobei er das Exemplar in der Regel an der Vorderseite seines Körpers anlegt, und errechnet daraus grob die Größe seines hypothetischen ‚antiken Riesen‘. Die Höhe liegt in der Regel zwischen sieben und acht Fuß“ (Science News Letter 1934, Üs. LI). So wurde im Falle der „Riesenskelette“ von Ellensburg (Washington, 1912) von einem Oberschenkelknochen von 20 Zoll (50,8 cm) gemäß der damals vorherrschenden Faustregel „Femurlänge x 4“ eine Körperhöhe von 8,8 Fuß (~ 2,03 m) abgeleitet. Heutige Formeln der Körperhöhenberechnung (z. B. Sciulli/Giesen 1993: Femurlänge x 2,497 + 42,805) kommen für dieselben Femurmaße dagegen auf eine Gesamtkörperhöhe von nicht mehr als 5,7 Fuß (1,697 m) (White 2014a). Das 1899 in einer Pueblo-Siedlung am Santa Fe River bei Española (New Mexico) entdeckte „Riesenskelett“ einer Frau wurde ausgehend von einem Femur von nur 19 Zoll (48,26 cm) sogar auf ganze 7,6 Fuß (2,32 m) geschätzt (Washington Bee, 04.11.1899 ‒ White 2014b), während die moderne Formel nur 1,63 m ergibt. Überhaupt ist eine Körperhöhenrekonstruktion auf Basis eines einzelnen Langknochens extrem unsicher, da die Größenverhältnisse zwischen Individuen variieren – für ein präzises Ergebnis wird heute der Mittelwert aus allen vorhandenen Langknochen bestimmt. Wird ein Skelett hingegen noch in der Erde liegend vermessen, kann das Auseinanderfallen der Knochen durch den Erddruck eine etwas größere Körperhöhe suggerieren.
Zur Illustration der herausragenden Größe erwähnen die Zeitungsberichte oft, dass der Unterkiefer eines Riesen über den eines lebenden Menschen passe (vgl. Vieira/Newman 2015, 148‒158). Dieses Phänomen war bereits Hrdlička bekannt: „Die erste Handlung des Finders ist es, die Kieferknochen über seine eigenen zu legen. In der Regel stellt er fest, dass er das kann, und zieht daraus den Schluss, dass der Besitzer einen ungewöhnlich großen Kiefer gehabt haben muss“ (Science News Letter 1934, Üs. LI). Da Kiefer jedoch parabelförmig sind, lassen sich logischerweise auch solche von ähnlicher Größe zu einem gewissen Grad ineinander schachteln – zumal der skelettierte Kieferknochen subjektiv weit größer wirkt als der Kiefer des lebenden Menschen, bei dem nur der Unterkieferkörper mit dem Gebiss sichtbar ist (ebd. und White 2015a). Um eine ähnliche Fehleinschätzung handelte es sich auch bei dem Schädel des sogenannten „Morhiss Giant“ aus Victoria (Texas, 1939), dessen vermeintlich aussagekräftiges Foto von mehreren Riesenforschern verbreitet wird – dieser liegt jedoch bis heute in der Sammlung des Texas Archaeological Research Laboratory vor und ist zwar bemerkenswert „robust“, wenn auch nicht riesig (Dollar 2016).
Bei den mutmaßlichen Riesenfunden handelt es sich also um ein multikausales Phänomen: Viele Funde können auf falsch vermessene menschliche Skelette, falsch interpretierte Megafauna-Fossilien und/oder mediale Ausschmückung zurückgeführt werden. Das christliche Weltbild des 19. Jahrhunderts, die bekannte europäische Riesentradition sowie der Moundbuilder-Mythos bildeten dabei die Grundlage für einen allgemein etablierten Riesenglauben, in welchem jeder vermeintliche Fund als solcher angenommen und von der sensationshungrigen Presse bereitwillig aufgegriffen (wenn nicht gar erfunden) wurde.
Lassen sich alle überlieferten Berichte in dieser Weise aufklären? Sicherlich nicht – schon allein aufgrund ihrer großen Zahl und der meist mangelhaften Quellenlage stellt ein Debunking sämtlicher Einzelfälle ein aussichtsloses Unterfangen dar. Hingegen wäre die gegenteilige Hypothese, dass alle Riesenfunde auf Fehlinterpretationen oder Falschdarstellungen zurückgehen, durch einen einzigen gut dokumentierten Skelettfund zu widerlegen, der heutigen Wissenschaftlern vorläge ‒ wurden doch bereits Menschenarten auf Basis von weniger Skelettmaterial beschrieben. Dass ein solcher Fund nach wie vor aussteht und seit der Mitte des 20. Jahrhunderts offenbar kaum weitere Riesenskelette entdeckt wurden, wird in der einschlägigen Literatur jedoch nicht mit der Nichtexistenz von Riesen, sondern recht einhellig durch eine systematische Vertuschung v. a. durch die Smithsonian Institution (s. u.) erklärt.
Wie bereits der knappe Abriss zeigt, handelt es sich bei den historischen und speziell nordamerikanischen Riesenskelettfunden um ein komplexes und faszinierendes Phänomen, das von der akademischen Wissenschaft bislang nur ausschnitthaft bearbeitet wurde. Neben den einschlägigen grenzwissenschaftlichen Publikationen, welche sich zumindest als grundlegende Quellensammlungen eignen, scheinen sich bislang vor allem wenige Blogger wie Andy White und Jason Colavito mit kritischen Beiträgen zum Thema hervorgetan zu haben. Eine gesamthistorische Aufarbeitung des Phänomens ebenso wie weitere Einzelfallstudien stellen somit weiterhin ein Desiderat für die akademische Geschichtswissenschaft beziehungsweise Volkskunde dar.
Riesen in Esoterik und Grenzwissenschaft
Zur selben Zeit wie die amerikanische Riesenwelle fanden die Riesen eine neue Heimat in der Theosophie und bei anderen Vertretern alternativer Geschichtsbilder. Da die traditionelle Überlieferung nie abgerissen war und sich direkt aus dem Volksglauben herüberretten konnte, lässt sich kein Beginn der grenzwissenschaftlichen Riesenrezeption festmachen. Bemerkenswerterweise spekulierten bereits die französischen Autoren François Chabrier (1823) und Antoine Bernard Alfred d’Espiard (1865) in einer Vorwegnahme der späteren Prä-Astronautik darüber, Riesen und andere Wesen seien einst mit Meteoriten von einem zerstörten Planeten auf die Erde gekommen (Aubeck 2022, 253 – 258, 277 f).
Nach Helena Blavatsky (Isis entschleiert, 1877; Die Geheimlehre, 1888) seien die dritte und vierte Wurzelrasse der Menschheit, Bewohner von Lemuria und Atlantis, von riesenhaftem Wuchs gewesen, wofür sie neben Mythen verschiedener Kulturen auch mehrere historische Skelettfunde als Belege anführte. Die theosophische Idee, die Einwohner von Atlantis seien Riesen gewesen, findet sich daraufhin auch bei dem Begründer der Anthroposophie Rudolf Steiner (Geisteswissenschaftliche Menschenkunde 107, 284 f), dem „Schlafenden Propheten“ Edgar Cayce (Reading 364-11, 8) und anderen Atlantistheoretikern des 20. Jahrhunderts. Ausgehend von der „Welteislehre“ Hanns Hörbigers postulierte Denis Saurat (Atlantis und die Herrschaft der Riesen,1954, dt. 1955) eine vorzeitliche Hochzivilisation von Riesen, welche ihr Zentrum im bolivianischen Tiahuanaco gehabt habe und mit Platons Atlantis zu identifizieren sei. Infolge des kataklysmischen Sturzes eines früheren Mondes auf die Erde seien die meisten Riesen ausgestorben, die Verbliebenen hingegen zu barbarischen Kannibalen degeneriert oder als göttliche Kulturbringer in die Mythen alter Völker eingegangen.
Als materieller Beweis für die vorzeitliche Existenz von Riesen dienten Saurat jüngste Funde ungewöhnlich großer Zähne und Kieferknochen in China und auf Java. Hierbei handelte es sich um Fossilien der prähistorischen Hominiden Gigantopithecus und Meganthropus, welche von dem Anthropologen Franz Weidenreich (1945; 1946) seinerzeit als riesenhafte Urmenschen interpretiert wurden. Nach aktuellem Stand handelt es sich bei beiden Arten jedoch um Menschenaffen und nicht um direkte menschliche Vorfahren (Zanolli et al. 2019). Die Rekonstruktion einer herausragenden Körpergröße allein auf Basis der Zähne und Kieferfragmente wird heute aufgrund einer fehlenden Korrelation bei Hominiden zurückgewiesen (Garn/Lewis 1958; White 2015b).
Von Saurat aus fanden die Riesen von Tiahuanaco auch Eingang in die Werke früher Vertreter der Prä-Astronautik wie Louis Pauwels und Jacques Bergier (Aufbruch ins dritte Jahrtausend, 1959, dt. 1962), Peter Kolosimo (Woher wir kommen: Erde ohne Zeit, 1964, dt. 1972), Robert Charroux (Phantastische Vergangenheit, 1965, dt. 1966) und Erich von Däniken (Erinnerungen an die Zukunft, 1968). Seitdem gehören Riesen zum wiederkehrenden Inventar prä-astronautischer Autoren wie Zecharia Sitchin (Als es auf der Erde Riesen gab, 2016), Walter-Jörg Langbein (Bevor die Sintflut kam, 1998) und Hartwig Hausdorf (Götterbotschaft in den Genen, 2012). Anlässlich der Ausstellung Unsolved Mysteries, die in den 2000er Jahren an mehreren Standorten gezeigt wurde, präsentierten die Kuratoren Klaus Dona und Reinhard Habeck mehrere angebliche Riesenknochen aus Ecuador ‒ vermutlich fossile Megafaunenreste (Colavito 2016) ‒ sowie ein daraus rekonstruiertes Riesenskelett aus Kunststoff von 7,5 m Größe, welches bis heute im JungfrauPark Interlaken zu sehen ist (Abb. 7).
Bemerkenswerterweise blieb das umfangreiche Quellenkorpus der nordamerikanischen Zeitungsriesen in Prä-Astronautik und Atlantistheorien während des 20. Jahrhunderts weitgehend unberücksichtigt, was nicht zuletzt in der Unzugänglichkeit der Quellen begründet liegen dürfte. Erst um die Jahrtausendwende entwickelte sich in den USA das neue Genre der Zeitungsriesen-Sammlungen, zunächst maßgeblich geprägt durch den Autor Ross Hamilton (A Tradition of Giants, 2003) und schließlich popularisiert durch die vom History Channel produzierte Doku-Serie Search for the Lost Giants (2014). Neben wenigen prominenteren Werken wie Giants on Record der Serienschöpfer Jim Vieira und Hugh Newman (2015) oder Richard J. Dewhursts The Ancient Giants Who Ruled America (2013) sind mittlerweile zahlreiche weitere, oft im Selbstverlag veröffentlichte Bücher zum Thema erschienen, welche im Wesentlichen Quellensammlungen darstellen und sich selten um die nähere Recherche einzelner Funde bemühen. Zumindest auf dem Buchmarkt vor allem ein US-amerikanisches Phänomen, ist das Thema der Zeitungsriesen in der deutschsprachigen alternativarchäologischen Szene bislang kaum angekommen, fast ausschließlich repräsentiert durch das Internetportal Atlantisforschung.de sowie einzelne Sammelwerke aus dem Umfeld des rechtsesoterischen Verschwörungstheoretikers Jan van Helsing (Jason Mason, Mein Vater war ein MiB 1‒5, 2017‒2021). Unberührt von Ländergrenzen kommt es in den letzten Jahren jedoch zu einer beträchtlichen Zunahme an Riesen-Content auf Social-Media-Plattformen wie Facebook und Tiktok, oft illustriert durch manipulierte oder falsch kontextualisierte, zunehmend auch KI-generierte Bilder.

Motive und Ideologie der Riesen-Theorien
Warum aber erregen gerade Riesen ein solches Interesse in der aktuellen Parawissenschaft und Verschwörungsszene? Eine maßgebliche Ursache für die Explosion der Riesen-Publikationen vor allem seit der Jahrtausendwende dürfte in der zunehmenden Digitalisierung historischer Zeitungen im Internet liegen, wodurch die Recherche von Fundmeldungen sehr einfach geworden ist: Eine simple Suche nach dem Stichwort „giant skeleton“ in Portalen wie newspapers.com verspricht in kürzester Zeit eine große Anzahl aussagekräftiger „Beweise“, die sich mit überschaubarem Aufwand zu ganzen Büchern zusammenstellen lassen.
Zum anderen dürfte ein Grund für die Beliebtheit der Riesen darin zu suchen sein, dass sie sich an verschiedene alternative Geschichtsbilder als anschlussfähig erweisen – so bilden Riesen einen kleinsten gemeinsamen Nenner zwischen Prä-Astronautik, Theosophie, Atlantistheorien, Kreationismus, christlichem Fundamentalismus und White Supremacy. Insgesamt repräsentieren die modernen Riesen-Publikationen keine in sich und untereinander konsistente Theorie, sondern vielmehr einen Pool an wiederkehrenden Motiven, welche in variierender Weise miteinander rekombiniert werden und so als Projektionsfläche für unterschiedliche Weltbilder und Ideologien fungieren.
Gemäß dem 1. Buch Mose (6, 1‒4) sowie apokryphen Schriften wie dem Buch Henoch seien die Riesen (sog. Nephilim) in der Zeit vor der Sintflut aus der Vereinigung der „Gottessöhne“ (בְנֵי־הָאֱלֹהִים Bənē hāʾĔlōhīm, bei Henoch als abtrünnige Engel identifiziert) mit menschlichen Frauen hervorgegangen. Die Prä-Astronautik versteht Riesen somit als Hybridwesen aus humanoiden Außerirdischen und Menschen. In Anlehnung an das Buch Henoch und andere legendarische Quellen (so etwa eine von Pedro de Cieza de León 1553 (1864, 189 f) aufgezeichnete peruanische Sage), welche den Riesen eine Vielzahl von Sünden einschließlich Sodomie und Kannibalismus zuschreiben, fungieren die „satanischen“ Blutlinien der gefallenen Engel in manchen Spielarten des christlichen Fundamentalismus als Erklärung für alles Böse in der menschlichen Geschichte. Dies bildet eine Art Meta-Mythos moderner Verschwörungsideologie.
Gelten sie dort noch als degenerierte Ungeheuer, die von Gott beziehungsweise Menschen zu Recht vernichtet wurden, erscheinen die Riesen in anderen Varianten der Erzählung selbst als Opfer und damit Sympathieträger: So wird in der US-amerikanischen Riesenszene gerne auf die in der Bibel berichtete Ausrottung der kanaanäischen Riesenvölker im Zuge der israelitischen Landnahme als Völkermord verwiesen; ebenso seien die Riesen als ursprüngliche Bewohner Nordamerikas einem Genozid durch die indianischen Völker zum Opfer gefallen. Als hellhäutig und rothaarig charakterisiert, erscheinen die Riesen mitunter wie bei Saurat als technologisch überlegene Kulturbringer gegenüber den als rückständig charakterisierten indigenen Völkern. Das Anknüpfungspotenzial an rassistische bzw. antisemitische Ideologien ist in diesen Fällen offenkundig. So dienen Riesen und Moundbuilder-Mythos im Sinne der White Supremacy bis heute dazu, den amerikanischen Ureinwohnern den Status als erste (und damit nach einer „Blut-und-Boden“-Logik rechtmäßige) Bewohner Nordamerikas abzusprechen.
Die im 19. und frühen 20. Jh. gefundenen Skelette seien den Riesen-Publikationen zufolge deshalb nicht mehr auffindbar, da sie von der Smithsonian Institution systematisch vertuscht und/oder zerstört wurden. Tatsächlich erwähnen die amerikanischen Zeitungsberichte gelegentlich, dass die gefundenen Skelette an die Smithsonian Institution überstellt wurden (vgl. Vieira/Newman 2015, 219‒241). Im Falle realer Menschen- und Megafaunenreste (etwa Cartersville 1884 und 1886) dürften diese dort als solche erkannt und daher nicht als „Riesen“ inventarisiert worden sein – in anderen Fällen mag die Erwähnung der angesehenen Institution den Zeitungsberichten auch zur Erhöhung der Glaubwürdigkeit gedient haben. In den Grabungsberichten der Institution selbst finden sich wenige Erwähnungen „sehr großer“ Skelette von bis zu acht Fuß Größe (Vieira/Newman 2015, 242‒250; Colavito o. J. b). Die Idee einer Smithsonian-Verschwörung zur Vertuschung der nordamerikanischen Vorgeschichte wurde jedoch ‒ zunächst noch unabhängig von den Riesen ‒ erst 1993 von dem grenzwissenschaftlichen Autor David Childress erfunden (Colavito 2013). Dieser berief sich u. a. auf die Aussage eines anonymen „bekannten Geschichtsforschers“, demzufolge ein früherer Angestellter davon berichtete, wie die Smithsonian Institution buchstäblich eine Ladung ungewöhnlicher Artefakte im Meer versenkt habe (zit. nach Vieira/Newman 2015, 217). Bei der gelegentlich zitierten Nachrichtenmeldung „Smithsonian Admits to Destruction of Thousands of Giant Human Skeletons in Early 1900s“ vom 03.12.2014 handelt es sich dagegen um einen satirischen Beitrag des Fake-News-Portals World News Daily Report, was auch von einem Teil der Riesen-Theoretiker anerkannt wird (LaCapria 2014; Vieira/Newman 2015, xix).
Als am häufigsten genannter Grund für die angebliche Vertuschung durch die Smithsonian Institution gilt die Annahme, die Existenz von Riesen würde die (falsch verstandene) Evolutionstheorie widerlegen und die historische Zuverlässigkeit der Bibel beweisen: Wenn Menschen und Tiere in grauer Vorzeit größer, langlebiger und insgesamt vollkommener gewesen seien, so gebe es offensichtlich keine Evolution, sondern im Gegenteil eine Degeneration (oder „Devolution“) ‒ die heutige Welt stelle also nur einen traurigen Schatten der ursprünglichen Schöpfung dar (White 2015c). Vor diesem Hintergrund verwundert es kaum noch, dass in derselben Szene mitunter selbst Tafelberge als Überreste kilometerhoher urzeitlicher Riesenbäume gedeutet werden (Kriss 2016). Tatsächlich würde die Existenz von Riesen die Evolution keinesfalls tangieren, impliziert diese doch keine lineare Höherentwicklung zu immer größeren Formen, sondern vielmehr eine verzweigte Anpassung an unterschiedliche ökologische Nischen – so kommen in vielen Gruppen des Tierreichs größere und kleinere Formen nebeneinander vor.
Häufig wird behauptet, Riesen besäßen je sechs Finger und Zehen sowie doppelte Zahnreihen. So berichtet die Bibel (1. Chronik 20:6‒7) von einem Riesen mit sechs Fingern und Zehen je Hand/Fuß, wobei das Merkmal in den amerikanischen Fundberichten fast nie erwähnt wird. Hingegen basiert die in den Zeitungsberichten wiederholt belegte Erwähnung „doppelter Zahnreihen“ (double rows of teeth / double teeth) auf einem linguistischen Missverständnis: Tatsächlich bezeichnete das Idiom double rows of teeth im Englischen des 19. Jhs. keine mehrfachen Zahnreihen wie etwa bei einem Hai, sondern die Zahnreihen von Ober- und Unterkiefer im Sinne eines besonders markanten und vollständigen Gebisses. Als double teeth dagegen bezeichnete man die Backenzähne, da diese verglichen mit Eck- und Schneidezähnen doppelte Wurzeln und Größe besitzen, womit die Phrase double teeth all around nichts anderes meint als ein sehr abgenutztes Gebiss, bei dem die Zähne ringsherum abgeflacht sind wie Backenzähne (White 2014c; ders. 2015d). Beide körperlichen Merkmale ‒ Finger und Zähne ‒ fungieren in den einschlägigen Publikationen als Beweis der Andersartigkeit der Riesen von normalen Menschen und illustrieren deren vermeintliche körperliche Überlegenheit im Sinne der Degenerations-Hypothese (White 2015c). In anderen Fällen finden auch Riesen mit Langschädeln oder gehörnten Schädeln Erwähnung (Vieira/Newman 170‒182).
Seit 2010 wird häufig auch die prähistorische Menschenart der Denisova-Menschen als Riesenrasse identifiziert – so etwa als angebliches Kulturstiftervolk hinter dem Bau der Megalithanlage von Göbekli Tepe bei dem Autor Andrew Collins (The Cygnus Key, 2018; Denisovan Origins, 2019). Zunächst nur durch einen Fingerknochen und zwei Backenzähne von ungewöhnlicher Größe aus der russischen Denisova-Höhle bekannt, bewies jedoch spätestens die Entdeckung des Xiahe-Unterkiefers vor wenigen Jahren, dass es sich bei den Denisova-Menschen schlicht um eine Menschenart mit normalgroßem Kiefer und überproportional großen Backenzähnen handelte, jedoch keinerlei Belege für Riesenwuchs insgesamt vorliegen (Chen et al. 2019, 410; vgl. auch Garn/Lewis 1958; White 2015b).
Letztlich handelt es sich bei der aktuellen Riesen-Begeisterung der alternativarchäologischen Szene also um ein vielfältiges Phänomen: Ob Kinder von Außerirdischen, Sprösslinge gefallener Engel oder Urmenschen, fungieren Riesen ebenso als monströses Feindbild des Anderen wie als vorzeitliche Herrenrasse. Sie sind Feinde der göttlichen Ordnung oder Erbauer megalithischer Monumente – vor allem aber Sinnbild der Faszination für eine vergangene Welt der Wunder, in der Mythos und Wissenschaft noch eins waren.
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Der vorliegende Artikel erschien ursprünglich im Skeptiker 37/4 (2024), 164‒175.
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