In eigener Sache: Start des Lexikons der Pseudoarchäologie

Mit Freude kann ich den Start eines neuen Teils der Wunderkammer der Kulturgeschichte bekanntgeben, der bereits von Anfang an ein zentrales Desiderat des Blog-Projekts war: Ab sofort ist unter Lexikon der Pseudoarchäologie eine umfangreiche Bibliographie zu parawissenschaftlichen Themen aus dem Bereich der Archäologie und Geschichtswissenschaft zu finden.

Schon immer war die menschliche (Vor-)Geschichte ein beliebtes Objekt gewagter Behauptungen: Die Prä-Astronautik und verwandte Hypothesen sehen in alten Mythen und Monumenten Belege für außerirdische Besucher oder vergessene Hochkulturen. Nationalistische und religiöse Ideologien aus aller Welt projizieren ihre jeweiligen Überlegenheitsfantasien in die Vergangenheit. Und immer wieder entwickeln einzelne (Privat-)Forscher exzentrische Theorien, die mehr oder minder großen Anklang in der Öffentlichkeit finden.
Nicht wenige dieser Thesen und ihrer Beweismittel sind längst von Fachwissenschaftlern oder engagierten Laien überprüft und häufig widerlegt worden. Dies geschieht manchmal in schwer auffindbaren wissenschaftlichen Publikationen oder einzelnen Online-Artikeln, häufiger jedoch auf diversen Internet-Blogs wie dem vorliegenden. Im deutschen Sprachraum sind hier etwa Palaeoseti.de, Dendlon, Pyramidengeheimnisse und das ehemalige Mysteria3000 zu nennen, auf Englisch viele weitere wie Jason Colavito, Andy White, Archaeological Fantasies, Bad Archaeology und Talk.Origins. Leider aber vermag keine dieser Seiten alle Themen abzudecken, noch gab es bislang einen systematischen Überblick darüber.
Aus diesem Grund verfolgt das Lexikon der Pseudoarchäologie das Ziel, kritische Beiträge in Literatur und Internet zu einem übersichtlichen Nachschlagewerk zu bündeln, das als leicht zugängliche Grundlage für weitere Recherchen genutzt werden kann. Noch ist hiervon nur ein Bruchteil der relevanten Themen und Publikationen erfasst, doch ist eine sukzessive Erweiterung und Überarbeitung für die Zukunft beabsichtigt. Das Lexikon ist sowohl online auf der Website als auch als PDF zum Download verfügbar.