Michael Tellinger und die Anunnaki in Afrika – Kritik

Die sumerischen Götter waren tatsächlich Außerirdische – das wissen wir spätestens seit Zecharia Sitchins Prä-Astronautik-Klassiker Der zwölfte Planet. „Anunnaki“ nannten die alten Sumerer und Babylonier diese Besucher, die vor über 400 000 Jahren von ihrem Heimatplaneten Nibiru, der auf einer elliptischen Umlaufbahn von 3 600 Jahren die Sonne umrundet, zur Erde kamen und dort mittels Gentechnik den modernen Menschen schufen, auf dass dieser an ihrer statt die Mühsal des Bergbaus ertrage. All dies geht aus den uralten Keilschrifttexten der Sumerer hervor – meint zumindest Sitchin. Und mittlerweile eine ganze Reihe weiterer selbsternannter Forscher, die mit einer Mischung aus Sitchin-Exegese und eigener Fantasie den Geheimnissen der Anunnaki nachspüren.
Einer dieser Herren ist Michael Tellinger, nach Klappentext des Kopp-Verlages „Autor, Wissenschaftler und Forscher“, der gleich zwei Bücher zum Thema verfasste: In Die Sklavenrasse der Götter erklärt er, wie die Anunnaki den sumerischen Tontafeln (sprich: den zweifelhaften Behauptungen Zecharia Sitchins) zufolge den Menschen als Arbeitssklaven schufen und ihm ein ganzes Paket genetischer Deformationen mit auf den Weg gaben, von denen Grausamkeit, Sklaverei und Gier nach Gold nur einige sind. Im zweiten Buch Die afrikanischen Tempel der Anunnaki meint Tellinger sogar, die von Sitchin postulierten Goldminen und Monumente der Anunnaki in Südafrika gefunden zu haben, und präsentiert dem interessierten Leser stolz einen farbenfrohen Bildband voller uralter Steinkreise. Endlich die von uns allen ersehnte Offenbarung über die lange verheimlichten Ursprünge der Menschheit? Oder doch nur das wirre Werk eines Autors, der bestenfalls als drittklassiges Imitat eines zurecht in der Fachwelt verspotteten Pseudowissenschaftlers gelten kann? Die nähere Untersuchung der beiden Werke bestätigt letzteres Urteil.

In einem dreiteiligen Artikel setzte ich mich mit den Thesen Tellingers auseinander: seinen Quellen und (fehlenden) Kompetenzen, seinen Behauptungen über außerirdische Genmanipulationen des Menschen in grauer Vergangenheit, seinen Vorstellungen von einer prähistorischen Hochkultur in Südafrika.
Auffindbar ist die Kritik auf der Seite Mysteria3000:

Teil I / Teil II / Teil III

Eine überarbeitete Version des Artikels, die auch fundierte Daten zu den südafrikanischen Fundstellen inkorporieren wird, befindet sich in Vorbereitung und wird schließlich auch auf dieser Seite zum Lesen und Download erscheinen.